Historisches Spital ist nun Zentrum

Ering. Das Spital wird nun offiziell das Zentrum des Pfarrverbandes. Anlass gibt das runde Jubiläum der Wiedereröffnung: Am kommenden Sonntag jährt sich diese zum 40. Mal. Am 15. Mai 1982 wurde die Kirche neuerlich eingeweiht.

 

Die Zeittafel an der frisch gestrichenen Außenfassade des Spitalgebäudes bezeugt die Erbauung um das Jahr 1770, also vor nunmehr 250 Jahren. Das Eringer Schloss bot dieses als Altersruhesitz an. Dieser Zweck ist dem Haus heute in seiner Grundstruktur noch anzumerken, es besteht vor allem aus kleinen Räumen, die als Schlafzimmer dienten, und einem großen Gemeinschaftsraum. Zum Bestand gehört seit jeher auch die kleine Kirche im Ostteil des Hauses, die der Heiligsten Dreifaltigkeit geweiht wurde.

 

Das als Nebenkirche geführte Gotteshaus war auch der Grund, warum lange Zeit ein Priester im Spital wohnte. Nachdem diese Phase zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts beendet war, verfiel das Haus jedoch zusehends so sehr, dass ihm der Denkmalstatus entzogen und das Spital zum Abriss freigegeben wurde.

 

In diesem Moment der Geschichte trat das Eringer Arzt-Ehepaar Wolf in die Geschichte des Spitals ein. Marianne Wolf und ihr Gatte Anton kauften das Gebäude und veranlassten die Renovierung der Spitalkirche. Das Ergebnis: Am Sonntag, 15. Mai 1982, konnte das Spital wieder eingeweiht und die Kirche wieder zu gottesdienstlichen Zwecken verwendet werden.

 

Nach dem Tod ihres Ehemannes trieb Marianne Wolf vor allem die Frage der Zukunft des Spitals an. Nach vielem Hin und Her fand sich eine Lösung: Die Eringer Pfarrkirchenstiftung erhielt das Gebäude mit dem Inventar als Schenkung, dem gebürtigen Eringer Priester Georg Ebertseder wurde ein Nießbrauchsrecht eingetragen. Der damalige Stadtpfarrer von Neuötting ging nun daran, die Wohnung im Obergeschoss für seinen Ruhestand herzurichten. Mit seiner langjährigen Haushälterin Bernadette Egglseder zog er 2005 in die Spitalräume ein.

 

Als im vergangenen Sommer im Pfarrverband die Frage anstand, wie man mit seinen Gebäuden in der Zukunft umgehe, wo der Sitz des Pfarrers und des Pfarrverbandsbüros sein soll, geriet als langfristige Lösung das Spital in den Vordergrund. Als Ebertseder im Herbst 2021 aufgrund seiner gesundheitlichen Situation überraschend entschied, ins Pflegeheim nach Rotthalmünster zu ziehen, wurde aus dem Plan für die Zukunft sehr schnell Gegenwart. Nach ein paar klärenden Gesprächen mit dem Ordinariat wurden die Handwerker aktiv.

 

In den meisten Räumen, wie in der neuen Pfarrerwohnung, waren es im Wesentlichen nur Malerarbeiten, so dass bereits Mitte November Pfarrer Peter Kieweg seinen Sitz von Prienbach nach Ering verlegen konnte. Etwas mehr Arbeit war im westlichen Teil des Untergeschosses zu tun, um aus dem ehemaligen Büro des Ruhestandspfarrers einen Besprechungsraum, aus einem Raum mit Küche das neue Pfarrbüro und aus einem Gästezimmer das Archiv werden zu lassen. "Auf große Veränderungen in der Raumstruktur haben wir aufgrund des Denkmalschutzes bewusst verzichtet", so Kieweg. "Es ging neben einem neuen Anstrich vor allem um Verlegung von Leitungen für die Technik und eine ausreichende Beleuchtung."

Die Tage um Weihnachten herum wurden genutzt, damit Pfarrsekretärin Anita Absmeier mit dem Inventar und den Unterlagen von insgesamt fünf Pfarreien des Verbandes aus dem alten Pfarrhaus in der Paul-Sporrer-Straße in die Simbacher Straße umziehen konnte. Seither ist hier für den Parteienverkehr Dienstagnachmittag und mittwochs ganztätig geöffnet.

 

Die alten Telefonnummern wurden behalten, sodass das Pfarramt weiterhin unter  Telefonnummer 08573/482 und Pfarrer Peter Kieweg unter der alten Spital-Nummer  Telefonnummer 08573/969324 zu erreichen ist.

 

Nachdem im März die Renovierung mit einem neuen Außenanstrich fast abgeschlossen werden konnte, wird nun genau 40 Jahre nach der Wiedereröffnung am kommenden Sonntag, 15. Mai, das Spital seiner neuen Bestimmung übergeben.

 

"Ich nenne das Spital nun gerne auch das neue Pfarrzentrum, nicht nur weil mit dem Pfarrverbandsbüro hier nun die zentrale Anlaufstelle ist und der Pfarrer dort wohnt, sondern weil das Herz des Hauses die Spitalkirche ist und bleibt", so Kieweg. Auch wenn in ihr nicht so häufig wie in vergangenen Jahren Eucharistie gefeiert werden kann, so soll doch dieses Kleinod ein Raum des Gebetes sein. "So führt uns dieser Ort ins Zentrum unseres Glaubens, zu Jesus Christus", betont der Pfarrer, der sich freut, dass er nun immer wieder mit ihm Betende um bzw. hinter sich haben wird.

Einweihungsgottesdienst mit Mittagessen

Das kleine Jubiläum mit Segnung wird mit einer "MuM – Messe und Mehr" gefeiert. Ab 10 Uhr findet das Ein-Stimmen statt, um 10.30 Uhr wird der Pfarrgottesdienst gefeiert. Im Anschluss wird es im Spitalgarten das Mittagessen geben. Dafür wird der Holzschuppen in einen Freisitz umgestaltet werden, so dass an diesem Sonntag, aber auch an anderen Tagen einzelne Gruppen im neuen Pfarrgarten zusammensitzen, essen, trinken und feiern können. Besonders freuen sich die Verantwortlichen, dass Bernadette Egglseder ihr Kommen zugesagt hat und auch Ruhestandspfarrer Georg Ebertseder das alte Zuhause besuchen will.

 

Quelle: PNP

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Veröffentlichung

Di, 17. Mai 2022

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